Die Hafer-Diät
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Die Mainzer Apothekerin Hertha Hafer entwickelte gemeinsam mit ihrem Mann,
einem Chemiker, in den 80er Jahren eine Theorie, nach der Phosphatzusätze in
der Nahrung eine Hirnfunktionsstörung auslösen würden. Grundlage dieser
Theorie waren Beobachtungen an ihrem Adoptivsohn Michael. Dabei verallgemeinerte
sie ihre subjektiven Erfahrungen und entwickelte eine Diät, die phosphathaltige
Nahrungsmittel ausschloss und darüber hinaus auch Zucker, Zitrussäure,
Obstsäure und Lecithin und Nahrungsmittel nach der Feingold-Diät, hier
besonders Milch und Kakao verbot.
Hafer stellte im weiteren 1990 die These auf, dass die Phosphatempfindlichkeit
vererbt würde und besonders schlanke Menschen davon betroffen wären. Danach
sollten die mit der Nahrung aufgenommenen Phosphate den Hormonhaushalt des
vegetativen Nervensystems, hier besonders im Stirnhirn, stören.
Frau Hafer war ein Erfolg ihrer Diät nicht einmal bei ihrem Adoptivsohn
beschieden, der auch nach der Anwendung der entsprechenden Diäten weiterhin
Verhaltensauffälligkeiten zeigte.
Schlimm an dieser Lehre ist, dass der menschliche Körper im Schnitt täglich
600 bis 1200 Milligramm Phosphat mit der Nahrung aufnimmt und bei einem Defizit
diese Substanz den Knochen entnimmt, wo es als Kalziumphosphat gespeichert ist.
Schon daher wird diese Diät in Frage gestellt. Dazu kommt, dass diese Form der
Diät auch arm an Kohlehydraten, Rohfasern und Vitamin C ist, dagegen aber reich
an tierischem Fett und Cholesterin. Sie ist damit für die Dauerernährung eines
Kindes vollkommen ungeeignet.
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