Einstellungsänderung

 

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Trennen Sie sich von dem Gedanken, ein hyperaktives Kind erziehen zu wollen!

Na gut, so ist dieser Satz nun wieder nicht gemeint! Aber es ist unbedingt notwendig, sich von althergebrachten Erziehungsmethoden zu lösen.

Sehr wichtig ist es, eine Einstellung zu dem Sachverhalt zu gewinnen, dass das Kind immer wieder mit neuen Überraschungen aufwarten wird. Ständig werden die Grenzen ausgetestet, es gibt keinen Stillstand, laufend fällt dem Kind etwas Neues ein.

Ein Familienglück, wie es uns durch die Medien suggeriert wird, wird es in einer Familie mit ADD-Belasteten nicht geben. Erst mit dem Übergang des Kindes zum Erwachsensein kann es zu einer Harmonie kommen, wenn das Kind es bis dahin geschafft hat, ein positives Selbstbild zu gewinnen.

Wichtig ist, sich schnellst möglich damit abzufinden, dass es ein langanhaltender Kampf ist, sich mit dem Kind auseinander zu setzen.

Der Kampf des Kindes gilt dabei dem Erziehenden in der Rolle als Aufseher. Nicht die Person als Ganzes wird bekämpft, nur der Rollenteil des Erziehenden. Diese Erkenntnis ist ganz wichtig, um einen Umgang mit dem Kind zu ermöglichen, der auch durch Bemerkungen der Art " Du bist die blödeste Mutter, die es gibt!" nicht getrübt wird.

Beim Suchen nach einer neuen Einstellung zum betroffenen Kind müssen folgende Eigenheiten akzeptiert werden:

 

Das Kind kann nicht in einen "normgesteuerten" Menschen gewandelt werden. Das Syndrom besteht, der Wahrnehmungsstiel beinhaltet, das vieles nebenher registriert und gelernt wird, eine Umsetzung in das praktische Leben erfolgt jedoch mit geringer Steuerungsfähigkeit.
Das Kind ist ausgeprägt personenbezogen und stark kritikempfindlich. Wegen Kleinigkeiten kann es jederzeit zu Stimmungsumschwüngen kommen.
Es besteht ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, die kleinste "Ungerechtigkeit" wird sofort erfasst und führt zu Gegenreaktionen.
Die meisten hyperaktiven Kinder schlafen weniger als ihre Alterskameraden. Abends braucht das Kind oft lange um abschalten zu können. daraus resultiert jedoch auch oft eine gewisse Morgenmuffligkeit. Besonders schwer fällt oft auch die "Mittagsruhe", da zu diesem Zeitpunkt ein Abschalten selten möglich ist.
Die Aufmerksamkeitsstörung und die Probleme mit der Selbststeuerung treten einmal schlimmer und einmal weniger schlimm in Erscheinung. Für diesen Wandel sind keine erkennbaren Gründe gegeben.
Hyperaktive Kinder Schmusen nur, wenn sie dazu eine positive Einstellung zur Bezugsperson haben. Oft wird der Körperkontakt jedoch auch abgelehnt. Die meisten mögen jedoch Rückenkraulen.
Oft bestehen Schwierigkeiten im Kontakt zu gleichaltrigen. Das Kind springt in seinen Gedanken, tut unerwartete Dinge, redet dazwischen, spricht über Dinge, die nicht zum Thema gehören, unterbricht ein Spiel, hält sich nicht an die Regeln, flippt aus und wird oft beleidigend.
Das Kurzzeitgedächtnis für Situationen ist häufig nicht ausgeprägt, dafür das Langzeitgedächtnis um so mehr.
Bei schnellem Schreiben wird die Schrift meist unleserlich, wobei eine mangelhaftes Dosieren der groben Kraft deutlich erkenntlich ist.

 

Auch wenn es oft sehr schwer ist, man muss lernen, mit dem Kind umzugehen, so wie es ist. Sehen Sie über "Kleinigkeiten" hinweg, nutzen Sie die Einflussmöglichkeiten um an wichtigen Verhaltensweisen Ihres Kindes zu arbeiten.

 

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