Elterntraining - Der Beginn

 

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Eine Schulung der Eltern zum Umgang mit dem hyperaktiven Kind wird von den meisten Therapeuten als Grundbaustein der Therapie gesehen. Dabei geht es darum, den Eltern umfassende Informationen zum Syndrom zu vermitteln und gemeinsam Strategien zum weiteren Umgang miteinander zu entwickeln. Nur wer bietet ein Elterntraining an? Deshalb habe ich versucht zusammen zu tragen, was m.E. wichtig für den Umgang mit Kindern mit ADD ist. 

Ich betone hier, dass ich damit nicht sagen will, ADD ist eine Frage der Erziehung! Diese Tipps sollen nur helfen, den Umgang mit dem Kind zu vereinfachen, ihm zu helfen, soll helfen, das tägliche miteinander Leben und Umgehen einfacher und vor allem stressfreier zu gestalten.  

Ich werde versuchen zur Information eine Form solchen Trainings zu erläutern und im Anschluss verschiedene erfolgversprechende Strategien aufzeigen. Diese Art des "Trainings" eignet sich gegebenenfalls in abgewandelter Form für die Arbeit in Selbsthilfegruppen.

Aber Achtung, hier spricht der Laie, das sind meine Vorstellungen, wie so etwas passieren müsste/könnte! Sicher gibt es den einen oder anderen Psychologen, der sich beim Lesen dieser Zeilen die Haare rauft und ich bin gerne offen für Kritik zu meinen Vorstellungen.

Erfahrungen erfolgreicher Therapeuten haben gezeigt, dass ein Elterntraining am besten in Gruppen von Eltern mit in etwa gleichaltrigen Kindern durchgeführt werden sollte. Später dann ist ein familienbezogenes Training für die spezielle Konstellation angebracht.

Nach dem Kennenlernen der beteiligten Eltern sollte als nächstes von allen zusammengetragen werden, welche Probleme es mit den Kindern gibt. Immer wieder wird man dabei feststellen, dass während einem Bericht eines Elternteiles andere ihre Zustimmung äußern, da vor allem Probleme mit den Hausaufgaben und die negativen Reaktionen der Umwelt in den meisten Fällen bei allen vorkommen. Andererseits wird sich hier aber auch herausstellen, dass manche Schwierigkeiten seltener vorkommen, einiges tritt nur bei einzelnen Kindern auf. Wichtig bei diesem Teil ist es, dass die Eltern das Gefühl vermittelt bekommen, sie sind mit ihren Sorgen nicht allein, anderen geht es genauso oder ähnlich. Damit wird auch ein gewisser Zusammenhalt der Gruppe erzeugt, die Beteiligten werden geöffnet freier über ihre Probleme sprechen zu können.

Jetzt sollte ein Punkt folgen, der oft für Überraschung in der Runde sorgt, für eine nachdenkliche Stille. Die Eltern sollten nun die positiven, liebenswerten Seiten ihrer Kinder aufzeigen. Hier sollte der "Trainer" behutsam eingreifen und es den Eltern ermöglichen, auch möglichst viele der Stärken ihrer Kinder zu definieren. Dadurch werden erste Ansätze geschaffen, die später das so wichtige Umlernen im Umgang mit dem Kind unterstützen.

Nun wird es Zeit, die Eltern mit umfassenden Erläuterungen zum Forschungsstand, den Theorien zum ADD und mit Erläuterungen zur Symptomatik zu versorgen. Ziel dieser Informationen muss es sein, Voraussetzungen zu schaffen, die es den Eltern ermöglichen Wege zu einem einfühlsamen Verstehen zu finden.

Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass, wenn auch mit viel Einfühlungsvermögen, ganz deutlich heraus gearbeitet werden muss, welche Symptome nicht veränderbar sind und hingenommen werden müssen. Damit wird eine weitere wichtige Voraussetzung geschaffen, die das Umlernen unterstützt.

Des weiteren muss den Eltern klar gemacht werden, in welchem Alter das Kind was kann. Als Beispiel sei hier angeführt, dass ein Kind erst im Alter von 12 Jahren in der Lage ist, vorausschauend zu erkennen, welche Reaktion sein Verhalten bei anderen auslösen könnte.

Nach dem Abarbeiten dieser Punkte ist nunmehr die Voraussetzung geschaffen, nach Strategien für den Umgang mit dem Kind zu suchen und bestimmte Verhaltensmuster einzuüben.

 

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