Medikamentöse Behandlung

 

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Gleich vorweg, Ritalin macht, sachgerecht angewendet, nicht süchtig!
Das beweisen mehrere Langzeitstudien an verschiedenen Instituten auf der ganzen Welt. Und da können auch die Rufe mancher Heiliger, besser wohl, Scheinheiliger, die warnenden Sendungen verschiedener Privatsender, immer noch führende Vertreter einer deutschen Selbsthilfeorganisation, geschäftemachende Diätpäpste und hinter dem Mond lebende Mediziner nichts daran ändern. Es ist heute wissenschaftlich nachgewiesen, dass im Gegenteil die medikamentöse Therapie bei ADD Suchterscheinungen bei den Betroffenen vorbeugen kann.

 

Immer wieder steht die medikamentöse Behandlung von Kindern mit ADD in der Kritik. Heilige, besser wohl Scheinheilige, stehen hinter vieler dieser Kampagnen. Scientology hetzt mit allen bekannten Möglichkeiten gegen den Einsatz dieses Medikamentes. Schlagzeilen, wie "Psychiater machen deutsche Kinder zu Drogensüchtigen!" machen die Runde. Was ist nun aber wirklich dran, an den Wunderpillen?

Im Jahr 1937 berichtete Charles Bradley von einer eigenartigen Entdeckung, der Einsatz von Benzedrin, einem Stimulans, brachte bei verhaltensgestörten Kindern Erfolge. Hier spielte eine Menge Glück hinein, dass dies entdeckt wurde, denn wer hätte schon vermutet, dass ein Stimulans bei hyperaktiven Kindern Überstimulierung abbaut. Bradley konnte damals nicht erklären, warum diese Phänomen auftrat, er konnte nur bekräftigen, dass es so ist.

Aus der heutigen Sicht der medizinischen Erkenntnisse zu ADD ist dieses abnorme Verhalten erklärlich. Die Stimulans wirken regulierend auf den Botenstoffhaushalt des Gehirnes, setzen fehlende Botenstoffe frei. Wenn genügend da sind, dann kommt es zu Überreaktionen, bei ADD, wo diese fehlen, kommt es zum Ausgleich mit dem Ergebnis, dass eine Änderung im Verhalten eintritt.

Heute wird zum großen Teil bei einer medikamentösen Therapie Ritalin angewendet. Daneben kommen noch andere Medikamente zum Einsatz, wie z.B. Antidepressiva wie Norpramin, Nortriken, Tofranil, Fluctin Catapresan und andere. Auch wird DL-Amphetaminsulfat und Captagon angewendet.

Die medikamentöse Behandlung gehört in die Hände erfahrener Ärzte. Eltern sollten sich darüber im Klaren sein, dass diese Medikamente keine Wundermittel sind!

Grundsätzlich kann ADD durch Ihre Anwendung nicht geheilt werden!

Die Medikamente helfen dabei, dass die Kinder sich selbst besser verstehen können, Reaktionen Ihrer Umwelt nicht nur wahrnehmen, sondern auch aufnehmen, sie bilden oft die Grundlage, damit andere Therapien überhaupt greifen können.

Verantwortungsbewusste Eltern werden sich die Entscheidung für Psychopharmaka sicher nicht einfach machen! Wenn Ihnen ein Arzt, der sich auf dem Gebiet ADD auskennt zur Anwendung von Medikamenten rät, dann denke ich, sie sollten diese im Interesse Ihrer Kinder auch einsetzen.

 

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